Gut gelenkt ist halb erleuchtet

Wenn wir Autofahren wissen wir in der Regel, wohin wir zu lenken haben. Aber so im ganz normalen Leben fällt uns das zuweilen etwas schwerer. Immerhin gibt es da ja auch ein paar Richtungen mehr: Man kann sich mit seinen Gedanken in einem hübschen Altweibersommer in den wenigen Wolken verlieren, die über die Bergspitzen ziehen oder den Spaten ansetzen und schon mal ein paar Schaufeln Erde vom eigenen Grab ausheben. Wenn wir sie doch nur immer sauber entlang steuern könnten, die Wege unseres Denkens und wir uns dabei stets so richtig gut fühlen würden.

Aber wie so oft, auch gegen Einbahnstrassen und Sackgassen des Denkens ist ein Kraut gewachsen, ja sogar mehrere Kräuter gibt es. Da wäre zum einen der Wille, über den Nietzsche schon so passend schrieb: “Und wahrlich, mancher Zufall kam herrisch zu mir: aber herrischer noch sprach zu ihm mein Wille, – da lag er schon bittend auf den Knien.”

Wenn wir nun aber nicht so genau wissen, wohin die Reise gehen soll, es sich aber ingesamt eintrübt, dann ist es ganz hilfreich, sich auf die richtige Frequenz einzutunen. Gute Musik, ein gutes Essen oder insgesamt einfach mal etwas von dem tun, wovon man weiss, dass man es mag, helfen da oft unmittelbar.

Und dann ist da noch etwas: Wie ungemein gut, wenn man Ziele hat und sich derer auch bewusst ist. Das hilft auch sehr dabei, nicht aus der Spur zu laufen.

Und schliesslich, als die Krone des Wohlfühlens: auch im Nichtstun, Alleinsein, sozusagen im Leersein sein zu können. Die hohe Kunst des freien Seins, des absichtslosen einfach alles So-sein-lassen-Könnens. Sie geben das Steuer aus der Hand, und doch findet sich alles und bringt Sie ans Ziel, noch bevor Sie dort sind. Nicht dass Sie sich fühlen, als wären Sie angekommen. Aber Sie wissen, dass Sie auf der richtigen Spur sind und das Ziel als Fixpunkt verflüchtigt sich in der Freude des Moments. Herzlichen willkommen im Jetzt.

Have a great day…and a good life!

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