Eine Freundin aus meiner Studienzeit äusserte gerne das Bonmot “Reduced to the max” und meinte damit natürlich die Reduzierung auf Wesentliches. Und damit treffen wir bei vielen einen meist empfindlich ausgeleierten wunden Punkt und Konsumnerv. Wir haben nämlich oft nicht zu wenig, sondern zu viel.
Aber ein Zuviel von wovon auch immer schafft Unordnung und lenkt nur ab – wovon: Vom Wesentlichen – und raubt Zeit und Energie. Und was für´s Sparen gilt, gilt zuweilen für das Konsumieren genauso: Manchmal tut uns ein Zettel im Portemonnaie gut, auf dem steht: “Brauche ich das wirklich?” Oder “Was tut diese Sache für mich, wenn ich sie jetzt kaufe?” Machen Sie am besten den Test und konfrontieren Sie zu so mancher Anschaffung mal Ihr Herz mit der Frage: “Ist das ein Energiespender oder ein Energieräuber?”
Und dann lösen Sie sich von Ihren Energieräubern mit der Enspanntheit einer Brausetablette, die gleichmässig im Wasser unsichtbar wird und sich verdünnisiert. Nach der “Verunsichtbarung” Ihrer Energieräuber fühlt sich die Welt gleich wieder besser an, und Ihr Leben geniesst den gewachsenen Raum, in dem Sie einfach nur sein dürfen.
Und wenn schon Diogenes mit der Tugend der Genügsamkeit Alexander dem Grossen Paroli bieten konnte, so kann sie uns zumindest zu einem hübschen Sieg verhelfen, in dem der pure Raum zu sein, oder vielleicht auch mehr für die Menschen da zu sein, die uns am Herzen liegen, die Lust am Konsumieren von Dingen übersteigt und Oberflächliches zurücksteht hinter den wesentlichen, tieferen Erfahrungen und Begegnungen, die unser aller Leben doch so sehr ausmachen und aus denen wir Kraft schöpfen.
In diesem Sinn ist weniger sicher immer mehr. Indem Sie Raum schaffen, verhelfen Sie sich nicht nur im Sinne des Wortes zu mehr Luft zum Atmen. Die Fülle allen Lebens entfaltet sich am schönsten aus der Leere. Das Leben in der schönsten Klarheit schöpft aus einer Quelle, die Unwesentliches schon lange ausgewaschen hat .
Have a great day…and a good life!