Als ich heute Morgen den ersten Kaffee zu mir nahm, der zwar meines Erachtens etwas zu laut aus der Maschine kam – aber wer ist schon perfekt, nicht einmal George Clooney, Nespresso und Lavazza können das von sich behaupten -, war die alte Welt wieder mal ganz schwer in Ordnung.
Es schien, als würde sich die Natur mit dem Gesang des ersten Sperlings zum ersten Mal aus Ihrer Nacht in den Morgen erheben und ganz langsam und gelassen aufstehen.
Mir war, als würde mit dem stärkeren Atem, den ich im Wachbewusstsein annahm, auch sonst alles Lebendige etwas stärker zu atmen beginnen. Die Harmonie von Eukalyptusbäumen, Olivenhainen und das sanft anbrandende Meer hatte einen schlafwandlerisch perfekten Rhythmus, der in einer scheinbar einmaligen, aber doch gleichzeitig sich sanft ausdehnenden Wiederholung den Charakter eines drahtigen alten Mannes annahm, der in seiner ganzen Kraft und Weisheit Schönheit und Ruhe ausstrahlte.
Und über aller Kraft und dem Säuseln einer grossen Energie, lag eine Sanftheit, die so weich war wie das erste Tageslicht, das den Mond ablöst und sich über das Meer legt. Was kann wesentlicher sein, als ein solcher Morgen? Aber wir erleben ihn nur, wenn wir selbst aus der Ruhe heraus hinschauen und spüren.
Das Wesentliche ist vollkommen nah und wahrnehmbar. Es liegt wie eine grosse Erlösung zu unseren Füssen, wie eine grosse Wiederholung in unendlichen Facetten einer vollkommenen Schönheit. “Die grösste Kraft auf der Welt ist das Pianissimo” sagte Ravel. Bevor wir also den Bolero des täglichen und alltäglichen Lebenstanzes an unser Ohr dringen lassen, ist es ganz gelungen, nur für den Augenblick inne zu halten, und zu sehen, woraus all dies zu uns kommt und mit uns ist. Alles Leben ist ein Kind der Stille.
Have a great day…and a good life