Wir sagen ja so leicht, abgewandelt frei nach dem grossen Skandinavischen Möbelselbstzusammenbastelhersteller: Träumst Du noch, oder lebst Du schon? Aber hier geht es jetzt mal nicht ums eigentliche Wohnen, wohl aber um unser aller Oberstübchen. Wie steht es mit unseren Träumen? Die Frage ist wichtig. Und es ist nicht die Frage, ob wir zuweilen mal schweissgebadet aus einem Alptraum erwachen, oder gerade mal vom nächsten Urlaub, dem – hoffentlich eigenen – Partner, oder sonst wem oder etwas geträumt haben. Flatterndes Herzrasen, bunte Girlanden und glitzernde Meeresperlen sind hier mal nur nebensächlich gemeint.
Fragen wir noch nach einem grossen Leben? Das ist die eigentliche Frage. War da was? Irgendwann mal? Lange her vielleicht, verborgen, vergraben und abgeschrieben, ganz weit weg, hinter einer dichten Nebelwand und kaum mehr wahrnehmbar. Als Kinder konnten wir uns ja problemlos noch drei Schwimmbäder auf einmal wünschen. Aladin war damals noch viel realer und eine treibende Kraft. Da war viel Ärger, Unmut und ein grosser Kampf, – aber es war auch ein grosser Zauber. Schnell rennt die Zeit und von den grossen, lichten Träumen rettet man sich nur allzu leicht in einem dumpfen schadensbegrenzenden Überlebensmodus mit dem hehren Ziel, nur nicht unter zu gehen.
Wir wollen noch über die Runden kommen, wissen aber oft gar nicht mehr, in welchem Ring wir stehen. Ein merkwürdiges Schattenboxen mit einem Gegner, den wir in einem dichten Nebel irgendwie erwischen wollen. Und dann? Über die Runden gekommen. So so. Da frage ich mal ganz unverfroren: Wohin überleben Sie?
Dabei ist das Träumen viel realitätsnäher, als wir vielleicht wahrhaben wollen. Denn wenn wir den Spiess mal umdrehen, dann müssen wir auch zugeben, dass alles, was der Mensch je erschaffen hat, zunächst einmal gedacht werden musste.
Von innen nach aussen geht die Reise. Was wir uns nicht vorstellen können, das kann sich in unserem Leben auch nicht einstellen. Was Sie nicht denken können, das kann auch nicht werden. Gedanken sind viel mehr als Luftschlösser. Es sind die alles ins Leben rufenden grossen Erzeuger, sprühende Funken im Geiste, die im Sichtbaren für alle Feuerwerke und Purzelbäume sorgen.
Gibt es ein Leben nach dem Tod? Wir wissen es nicht. Aber wir können dafür sorgen, dass es ein Leben vor dem Tod gibt. Wir können spielen, um zu gewinnen. Das tun wir, wenn wir wissen, wohin wir wollen und Träume schaffen, nach denen wir uns ausrichten. Spocky, beamen. Volle Energie.
Have a great day…and a good life!