Was wir wollen ist nicht unbedingt das, was uns eigentlich gut tut. Umso wichtiger ist es für uns deshalb herauszufinden, was uns wirklich gut tut und uns vor dem Hingezogensein zu Menschen, Dingen und Gewohnheiten bestmöglich zu schützen, die unserem Wohlsein eher abträglich sind.
Wir glauben ja zu wissen, was uns eigentlich gut tut. Allerdings hindert uns das nicht daran, ständig mit Menschen zu verkehren, die uns eigentlich eher nicht förderlich sind, uns mit Dingen zu umgeben, die nichts für uns tun und Gewohnheiten zu frönen, die uns im Grunde nur schaden und unserer Gesundheit, körperlich wie mental recht abträglich sind.
So werden wir immer mal wieder Opfer unserer Neigungen und Schwächen. Und es ist deshalb ratsam, dass wir uns unserer Schwachstellen im Umgang mit uns selbst bewusst werden, um Sie bewusst handhaben zu können.
Das ist leichter gesagt als getan. Denn oft entwickeln wir gerade gegenüber Gewohnheiten, die wirklich nichts für uns tun und destruktiv sind eine geradezu unmenschlich masochistische und ungeheuer resistente Ader.
Das Verliebtsein ist da ein schönes Beispiel. Beinahe jedem ist es schon passiert, einmal unglücklich verliebt gewesen zu sein. Und oft haben wir uns auch schon mal auf Beziehungen eingelassen, von denen wir eigentlich innerlich wussten, dass sie uns nur schaden und nichts für uns tun. Und trotzdem hatten wir gegenüber dem Partner eine Resistenz entwickelt, die geradezu ungeheuerlich anmutet, wenn man bedenkt, dass wir ja spürten, dass uns das Ganze nicht gut tut. Dennoch: Die Angst, einen Menschen, den wir mutmasslich lieben, obwohl er uns nicht gut tut, zu verlieren, war stets stärker, als der Wunsch, sich Luft zu machen und sich aus dem belastenden Zustand zu befreien, um zu einem guten Gefühl mit sich selbst zurück zu finden.
Ja, es ist sogar so, dass wir geradezu eine Sucht gegenüber destruktiven Kräften entwickeln, und uns diese im Griff haben, weil uns das nackte Entsetzen packt, wenn wir uns vorstellen, wir müssten plötzlich ohne sie auskommen.
Wenn uns das mit Menschen passiert, ist häufig ein Gefühl des Rechthabens mit im Spiel: Es kann einfach nicht sein, dass uns dieser Mensch nicht so liebt, wie wir uns das wünschen, nicht so wahrnimmt, wie wir das gerne wollen. Es ist doch Liebe, es muss doch passen. Die Vorstellung, einfach weniger gemocht und verstanden zu werden, als wir das brauchen, und noch dazu von einer ganz bestimmten Person, ist einfach ganz inakzeptabel. Und je stärker sichtbar wird, dass das alles nicht zusammen passt, desto stärker versuchen wir es passend zu machen. Wir sind dann so verliebt in die Idee einer Liebe, dass wir bald den Überblick verlieren und für uns einfach nicht kann sein, was nicht sein darf: Nämlich, dass sich hier nur zwei begegnet sind, die überhaupt nicht zueinander passen, und die besser ihre eigenen Wege gehen.
Destruktive Gewohnheiten, wie rauchen, schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung, um einfach mal die Basics zu nennen, haben den gleichen Hang zu Verlängerung und Verstärkung. Klarerweise, denn es sind ja Gewohnheiten. Und je häufiger wir etwas tun, ob nun gut oder schlecht für uns, desto mehr geht es uns in Fleisch und Blut über. Subtiler wird es dann, wenn es um unseren Job geht. Kompromisse sind hier an der Tagesordnung. Wir denken dann beispielsweise, dass wir um Ansehen und Akzeptanz, die Insignien äusserlich sichtbaren Erfolgs ringen, und grossen wirtschaftlichen Erfolg herbei sehnen. Und es kann ja auch stimmig sein und passen. Aber es gibt eben auch genug Menschen, die im inneren Ihres Herzens Bastler, Wissenschaftler und Forscher sind, und eigentlich ungestört und fokussiert an wenigen Themen ganz ungestört dran bleiben wollen. Wenn solche Menschen sich an Ziele und Äusserlichkeiten klammern, die einfach nicht zu ihrem Naturell passen, dann verpassen sie ganz schnell mal ihr Leben, fühlen sich energetisch ohne so genau zu wissen warum, ausgelaugt und verbringen ihre Zeit jenseits von Erfüllung und Harmonie.
Wir können uns hier einklinken, wenn wir erfühlen, was uns wirklich gut tut und dieser Wahrnehmung dann auch bewusst folgen. Wir wissen es ja. Dir Frage ist nur, ob wir es uns auch wert sind, zuzulassen, was gut für uns ist. Das wiederum hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Je selbstbewusster wir durchs Leben gehen, desto eher werden wir die Wahrnehmung, und den Umgang mit Menschen und Dingen, die unser Leben bereichern, auch aktiv einfordern und uns vor destruktiven Energien zu schützen wissen.
Je bewusster wir uns unserer selbst sind, und je stärker wir werden, desto höher werden wir die Standards für die verschiedenen Bereiche unseres Lebens setzen, sei es nun für Gesundheit, Vergnügen, Privatleben oder Job. Und dementsprechend werden wir uns immer besser steuern können, und dann zulassen, was uns entspricht und bereichert und uns abgrenzen, wo es gilt, destruktive Dinge, Menschen, Umgebungen und Aktionen zu meiden.
So kommen wir immer stärker bei uns selbst an, und mit dem Wachstum unserer Persönlichkeit, unseres Selbstbewusstseins und unserer Selbstbehauptung werden wir uns mit uns selbst in unserer mentalen Verfassung immer besser fühlen, und auch äusserlich wird unsere Umwelt unsere Präsenz entsprechend positiv widerspiegeln. Der Prozess geht wie immer von innen nach aussen. Was uns innerlich klar vor Augen steht, wird sich im Aussen unserer Welt auch zeigen und spiegeln.
Wir wachsen, wir entwickeln Bewusstheit gegenüber unserer inneren Stimme, wir lernen, dieser Stimme zu vertrauen, wir steigern uns Selbstbewusstsein, die von uns selbst gesetzten Standards werden höher, wir folgen unserer eigenen Wahrnehmung, wir tun uns selbst und anderen gut.
Have a great day…and a good life!