Dem Leben eine Richtung zu geben, gehört zu den eher schwierigen Aufgaben, denen wir uns zu stellen haben, wenn wir auf der Reise durchs Leben erfolgreich und glücklich sein wollen.
Damit das funktioniert, müssen wir es von der Quelle aus planen. Und diese Quelle ist natürlich niemand anders als wir selbst. Wir müssen in einem Rahmen planen, der zu uns passt. Wenn wir uns Dinge vornehmen, die nicht zu uns passen, werden wir bei kleineren Hindernissen und meist spätestens auf halber Strecke aufgeben.
Und wir müssen schriftlich planen. Das Prinzip der Schriftlichkeit wird immer wieder angesprochen werden, da es zu wichtig ist, um es jemals aus den Augen zu verlieren. Die wenigsten Menschen planen schriftlich. Leider. Denn es ist essentiell, das zu tun. Es gibt kaum ein mächtigeres Werkzeug als ein Stift und ein Blatt Papier. Wenn wir schreiben, verlängern wir unsere Gedanken. Wenn wir nicht schriftlich denken, passiert aber auch noch etwas anderes Unangenehmes. Die Gedanken neigen dazu, sich in uns immerzu im Kreis zu drehen und wir geraten in Endlosschleifen sinnloser Wiederholungen, die uns nicht weiter bringen. Am schlimmsten ist das bei ToDos. Wenn wir nicht aufschreiben, was wir vorhaben, laufen unsere ToDos immer wieder aufs Neue in uns ab. Eine Arbeit, die eigentlich nur 5 Minuten dauert, wird dann gerne schon mal zwei Stunden in uns immer wieder auf Neue abgerufen, scheint auf unserem inneren inneren Bildschirm immer wieder auf und verschwindet erst mit ihrer Erledigung. Wenn wir unsere ToDos aber jeden Morgen, oder noch besser am Vorabend vor dem nächsten Tag aufschreiben, kehrt mehr Ruhe und Klarheit ein. Das Zaudern und Hadern, das innere Ringen um Wichtiges und weniger Wichtiges und insgesamt Unentschlossenheit nehmen ab und es gelingt uns dann besser, uns auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren und diese wirklich vorzunehmen.
Bevor wir allerdings zur Tagesplanung übergehen, bleiben im Vorfeld noch ein paar andere essentielle Punkte zu klären: Unsere Werte, Ziele, und am besten auch noch unserer Systeme.
Die für mich beispielsweise wichtigsten Werte sind Freiheit und Gesundheit. Würde ich mir ToDos vornehmen und Ziele setzen, die nicht zu mir passen, und die nicht zu meinen Werten passen, wäre das kontraproduktiv und ich wäre ständig mit mir am Hadern. Es wäre nicht richtig für mich und würde sich dementsprechend auch nicht gut anfühlen.
Deshalb muss schriftlich folgendes passieren, wenn wir unserem Lebensschiff eine kraftvolle Richtung geben wollen:
1. Werte bestimmen
2. Ziele definieren: Langfristige Ziele definieren und kurzfristige Ziele im Zeitfenster der nächsten 3 bis 4 Monate aufschreiben.
3. Tagesplan aufschreiben: Jeden Abend vor dem Schlafengehen, oder gleich am nächsten Morgen.
4. Ziele jeden Tag anschauen.
Wenn wir das hinbekommen, haben wir schon mehr geschafft, als 95 Prozent aller Menschen, die nämlich keinerlei Plan haben und eher richtungslos durchs Leben driften.
Aber wir sind keine Maschinen. Und deshalb gilt es bei aller Planung und schriftlicher Fixierung doch auch im Auge zu behalten, dass unsere Werte, Ziele und Aufgaben nicht in Stein gemeisselt sind, sondern nur aufgeschrieben wurden.
Und das ist auch gut so. Flugzeuge und Schiffe erreichen ihre Ziele, weil sie auf dem Kurs einer einmal programmierten Route immerzu Kurskorrekturen vornehmen. Sie kommen immer wieder vom Kurs ab. Ja, eigentlich ist es sogar die Regel, dass sie immerzu vom Kurz abkommen. Und sie erreichen ihr Ziel eigentlich nur durch die dauernden Kurskorrekturen. Und so geht es uns auch. Aber ohne Ziele lässt sich nur einmal überhaupt nicht richtungsorientiert lenken.
Machen Sie sich deshalb keine Vorwürfe und gehen Sie nicht in die mentale Selbstsabotage, wenn Sie spüren, dass sich Ihre Ziele verändern und etwas aufweichen. Mit der Zeit bekommen Sie, wenn Sie sich Ziele setzen, auch ein besseren Gefühl dafür. Das heisst, sie bekommen eigentlich ein besseren Gefühl für sich selbst. Sie werden dann schon während Sie Ihre Ziele aufschreiben, spüren, wie Sie sich bei den Festlegungen fühlen und Sie gewinnen mit der Zeit zunehmend Vertrauen in sich selbst und Ihre Planungen. Hören Sie also nicht auf, sich Ziele zu setzen, wenn Sie spüren, dass sich da etwas nicht mehr richtig anfühlt, sondern korrigieren Sie Ihre Ziele, bis Sie spüren, dass sie stimmiger sind.
Wenn Sei sich auf Kurs gebracht haben, dann schauen Sie sich Ihre Route, kurz: Ihre Ziele jeden Tag an. Lesen Sie sie sich durch. Jeden Tag. Und verurteilen Sie sich nicht, wenn Sie es einmal nicht tun. Mit der Zeit und mit jedem Mal, wenn Sie es tun, wird es Ihnen mehr zur Gewohnheit. Da Sie sich damit besser fühlen werden, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es Ihnen mit der Zeit immer besser gelingt, dabei zu bleiben.
Neben der Meditation gibt es wahrscheinlich kein besseres Werkzeug, als die schriftliche Kursbestimmung, um dauerhaft in einen Zustand innerer Ruhe und Ausgeglichenheit zu gelangen.
Have a great day…and a good life!