Vom Bei-mir-Sein
Ich bin eigentlich ziemlich gerne bei mir. Was aber nicht verhindert, dass ich mich auch schon mal verliere. Dann bin ich weg von mir. Und das, obwohl ich doch im Grunde immer auch bei mir bin. Das ist paradox. Aber es ist wahr. Es ist in Ordnung, sich für einen Moment zu verlieren. Nicht in Ordnung ist es allerdings, wenn man sich vollständig abhanden kommt. Das Sich-Abhandekommen kann schleichend passieren, oder ein ewiger Normalzustand sein. Meist ist es das
In die Zeit geworfen
Seneca sagt sinngemäss: “Bei der Zeit hat Geiz die einzige Möglichkeit, in ehrbarer Form aufzutreten.” Wir geben unsere Zeit weg, als wäre sie nichts. Wir gehen leichtfertig mit ihr um, weil sie flüchtig ist. Sie ist eine leise Sprinterin. Und wir fangen sie für einen Moment ein, wenn wir uns Rechenschaft darüber ablegen, wie wir sie verbringen, und zwar schriftlich. Die meisten Menschen tun das nicht, denn die Wahrheit ist oft nur allzu ernüchternd. Ohne jeden Zweifel: Die Zeit ist
Gleitzeit
Gleitzeit Ich will mit tiefen Seelen tanzenUnd nimmermehr in Spiegeln fader Oberflächen Ein Abklatsch sein mir selbst Ich will mit tiefen Seelen tanzen Und nimmermehr nur schaun Was ohne Leben scheinbar sich bewegt Ich will mit tiefen Seelen tanzen Und Einssein mit den aufgeriss’nen Schwingen Einer alten neuen Gleitzeit Und spüren wie das Schwere im Leichten Sich vermählt und lächelnd glänzt Für eine helle Sonne, deren Schein Ganz für wahr zu halten Niemandes bedarf Nur dass ich’s schauen durfte Was für
Bergab
Wenn’s bergab geht, kann das Freude machen. Zum Beispiel beim Skifahren und Rodeln. Und jetzt, wo es doch Winter ist, hält man sich das gerne vor Augen. Dass man aber das Rad so weit schlägt, das Bild geradewegs auf alle Bereiche des Lebens anzuwenden, ist dann doch bemerkenswert. Die Medien verkommen immer mehr zu Marktschreiern einer sich aufschaukelnden expliziten Verblödung, worüber sich aber kaum jemand echauffiert, da der Grad des unreflektierten Annehmens jeglicher Wahrheit und Unwahrheit – alles ist ja
Kacka oder die Fundamentalregeln des Seins
“Was scheren mich Neuigkeiten! Wie viel wichtiger ist es das zu kennen, was nie alt war.”Henry David Thoreau “Mami, darf ich mein Kacka Scheisse nennen?” “Aber natürlich mein Schatz. Wenn etwas Scheisse ist, dann darfst Du es auch so nennen. Wichtig ist nur, dass Du die Wahrheit sagst. Über alles andere kann man dann ja reden.” “Mami?” “Ja mein Schatz?” “Ich glaube, die Welt ist ganz schön kacka.” Es war eine jener grossen Momente, die nur alle paar Jahre mal