Minimalistische Ansichten – Jedes Ding ist ein Tamagotchi – Nichthaben ist oft besser als Haben
Ein minimalistischer Lebensstil hat mich schon immer gereizt. Ein persönlicher Rekord war vor einigen Jahren – so um die Jahrtausendwende – einmal eine etwa 4 wöchige Reise nach Portugal mit 7,5 Kilo Gepäck. Und wissen Sie was: Mir hat nichts gefehlt, wirklich gar nichts. Wenn man nur ein paar Schuhe dabei hat, dann fällt einem erst gar nicht ein, nach einem anderen Paar zu suchen. Es war wunderbar. Ich hatte meine wichtigsten CDs dabei, ohne Hülle, aber anderweitig etwas geschützt
Maximale Reduktion
“Ich kann immer wählen, aber ich muss mir bewusst sein, dass ich, wenn ich nicht wähle, dennoch wähle.”Jean-Paul Sartre Man kann es kaum überbetonen. Zuviel macht aus unserem Leben weniger. Zwangsläufig, unaufhaltsam, ja und eigentlich auch grausam. Das Mehr liegt im Weniger. Wer das nicht kapiert, dem ist nicht zu helfen – ja, und ich weiss, dass damit die Hälfte der Bevölkerung unaufhaltsam für die Fülle verloren ist, denn welche Frau widersteht schon den Versuchungen einer schicken Boutique. Genau: Keine.
Chardonnay – Entschlossen locker
Wir lassen nicht, was nichts für uns tut. Und wir tun nicht, was wir tun wollten. Vielmehr finden wir uns zuweilen in Zuständen wieder, die eher einem Gefühl von: “Ich sollte wollen” gleichen. Das allerdings funktioniert nicht. Wer lebt, der lebt. Und je mehr wir tun, was zu tun ist, Umwege meiden und den direkten Weg nehmen, desto besser fühlen wir uns. Damit das geschehen kann, brauchen wir einen Plan. Und zwar einen, in dem wir der Held der Geschichte
Pollen
29/07/2001 – Archiv Das Aufstehen fällt nicht immer leicht. Mal ist es etwas einfacher, mal schwieriger. Insgesamt konfrontiert es uns jeden Tag aufs Neue mit der unbewussten Frage: Wie viel Lust hab ich eigentlich gerade aufs Leben. Und wenn da nicht schon mal einer gewesen wäre, damals, vor langer Zeit, wir erinnern uns, der es uns vorgemacht hat, das Auferstehen, wer weiß. Vielleicht hätten wir gar keine Kraft, es jeden Morgen aufs Neue zu versuchen. Oft reichen schon die ersten
Alles ist eitel
25/07/2001 – Archiv „Die Eitelkeit ist eine Behinderung“, dachte ich gestern abend, als ich so die Straße hinunterschlenderte. Und wie viele Gesichter sie hat. Eine Verwandlungskünstlerin. Und wie herrlich sie den Menschen in sich selbst behindert, diese merkwürdige Lust, zu gefallen. Gefällt man denn nicht automatisch, wenn man sich nur selbst ein bisschen mag?” Ich war zugegeben verwirrt. Da standen sie, die Teenies, lässig die Zigarette im Mundwinkel, coole Sprüche klopfen, ganz en vogue. Es wurde gepierct, gestanden, gejubelt, gestikuliert.